Rotationszugbiegen mit Dorn

Beim Dornbiegen wird das Rohr zwischen dem Biegewerkzeug und einem Klemmstück fixiert. Durch die Rotation des Werkzeuges um die Biegeachse wird das Rohr in den Radius des Biegewerkzeuges gezogen. Ein Gegenlager (Gegenrollen oder Gleitschiene) stützt das gerade Rohrende von außen ab. Ein feststehender Innendorn sorgt während der Biegung für Stabilisierung und verhindert Faltenbildung und Ovalitäten. Je nach Anwendungsfall verfügt der Dorn auch über eine oder mehrere Kugeln, die ihre Funktion im Radius erfüllen und dort die Rundheit des Materials erhalten. Ist das Material zu hart oder wird extrem dünnwandiges Material gebogen, ist zwingend der Einsatz eines Faltenglätters notwendig. Der hinter dem Biegewerkzeug montierte Faltenglätter verhindert die Faltenbildung am Innenradius des Rohrbogens. Dieses Verfahren findet Anwendung bei Biegeradien < 2xD.

Klare Vorteile dieser Dornbiegesysteme sind:

• Präzise und äußerst genau auf der Biegeachse ± 0,1°
• Standardradien: Rm=2xD (Rm=1,5xD möglich)
• Das Material bleibt während des Biegevorgangs in einem Laufwagen eingespannt, der über eine digitale Auswertung der Position in Länge und Verdrehung verfügt. Somit ist eine maßhaltigen Umsetzung der Geometrie möglich
• Das automatische Überbiegen des Rohres anhand einer Materialdatenbank ist möglich
• Der Datenimport von externen Berechnungssystemen (z.B. CAD) per USB- oder LAN-Schnittstelle ist möglich
• Die Maschinensteuerung erlaubt eine „Onboard- Berechnung“ der Rohrgeometrie und ermöglicht das freie Zeichnen sowie das Einlesen von karthesischen Koordinaten mit anschließender Umrechnung in Biegedaten
• Durch das Entfernen des Dornes ist auch dornloses Biegen möglich
• Qualitativ perfekte und enge Bögen